Fahles Sonnenlicht dringt durch die blickdichten Fensterscheiben. Ich wache auf. Bevor ich meine Augen öffnen kann, spüre ich schon die aufkommende, morgendliche Hitze auf meiner Haut. Klebrig wälze ich mich auf dem Leinen zur Seite und blicke direkt in ein Paar winzig kleiner Augen. Groß starren sie mich an, dann sind sie weg. Eine Tonschale fällt um, in der Ecke raschelt es. Achja, das war es auch was mich aufgeweckt hat. Die zwei kleinen Babykätzchen sind seit geraumer Zeit munter und treiben ihr Unwesen. So unbeholfen und so flauschig, da kann ich ihnen selbst um 6:30 Uhr nicht böse sein. Während ich mir durch das Mückennetz einen Weg nach draußen bahne, stelle ich fest, dass sich unser Zimmer bei allen Katzen des Hauses als guter Aufenthaltsraum rumgesprochen haben muss. Drei Erwachsene, dennoch äußerst kleine und unterernährte Katzen und die zwei Babys bevölkern den Boden. Ich muss lächeln, war ja nie ein Fan von Katzen, aber dass sie mich gleich so mögen, schmeichelt mir doch. Ich tätschle das ein oder andere Ohr und setze meinen Gang in Richtung Hinterhof fort.
Gierig schenke ich mir ein Glas Wasser aus unserer fünf Liter Gallone ein und blicke in den strahlend blauen Himmel. Ein lautes Rascheln und fallende Kokosnüsse lenken meinen Blick in die Palmen. Ich gucke genauer hin. „Das kann doch nicht sein! Oder?“ Auf einem der grünen Wedel sitzt ein grauer Affe und glotzt mich an. Kaum habe ich ihn interessiert gemustert, hüpft er schon in die nächste Palme und schwingt sich über die Mauer ins nächste Grundstück. Ich wandere zurück in unser Katzenreich und mache mich daran den grummelnden Dave

ja, heute ist mal alles von mir. Der ganze Text und auch alle Bilder. Einmal Handy Qualität geht schon oder?
von der Matratze zu rollen. „mmmn… naaheein… noch fünf Minuten…“, tönt es vom Kissen. „Dave, komm schon, früh morgens sind die Wellen halt am besten!“, versuche ich ihn zu überstimmen. „mmhm… jaa, hast ja recht …“, gibt er sich geschlagen.
Mit unserem Turnbeutel auf dem Rücken und der erstandenen einzigen Sonnencreme des ganzen Dorfes, gehts dann in Richtung mörderische Busfahrt. Kaum sind wir aufgesprungen, schon befindet man sich fast wie von allein im Partymodus. Laute, indische Musik erklingt aus 8 verbauten Boxen, blinkende bunte Lämpchen und ein Fernseher mit tanzenden Leuten lenken einen von allen anderen Unannehmlichkeiten der Fahrt ab. Warmer Wind und bestialischer Fischgeruch dringen ins Innere, Dave steht in der immer geöffneten Tür und hängt den Kopf raus. Ein dunkelhäutiger Skateboard Fahrer spricht uns an, wo wir herkämen und wohin wir fahren würden. „Germany… we are going to the beach!“ „Surfing?“, fragt er uns. „Yes, right dude!“ „I love Germany! I have a girlfriend there!“, grinst er uns an und sagt gleich darauf: „Wie gehts?“ in fast akzentfreiem Deutsch. Wir lachen und werden vom Fahrkartenmann unterbrochen. Sahin, wie unser neuer Freund heißt, drückt dem Nichtuniformierten Mann einen Schein in die Hand und macht eine abwinkende Geste. Der dreht sich um und beginnt die anderen Passagiere abzuarbeiten. Sahin hat uns gerade unsere Busfahrkarte gezahlt. Wir kommen ins Gespräch und natürlich, wie sollte es anders sein, ist er Surflehrer und auch gerade auf dem Weg zum Strand. Er nimmt uns zu der Surfschule seines Kumpels mit und drückt uns direkt zwei Bretter in die Hand. Kurz wird noch der Preis verhandelt und dann starten wir auch schon los.
Das Brett unter meinem Bauch, die Hände im Wasser und die Welle auf mich zu kommend… endlich, ich bin zu Hause. So lange hab ich drauf gewartet. Salzwasser überspült mich, ich japse nach Luft, paddele weiter. Nehme die Welle und – steh auf dem Brett. Nie hätte ich gedacht, dass der Wiedereinstieg nach so langer Zeit doch so unglaublich gut klappt. Dave scheint sich auf dem Brett genauso wohl zu fühlen wie ich und zeigt mir locker das Hang Loose Zeichen. Nach einer Stunde holt uns ein Pfiff von Sahin zurück ans Ufer, ausgepowert geben wir unsere Bretter zurück und begutachten unsere frisch aufgescheuerte, vom Surfboard verbrannte Haut. „Mmhmm, das wird morgen ein Spaß“
Den Rest des Tages verbringen wir mit kleineren Einkäufen, hängen an unserem Privatstrand hinter der Haustür und trinken King Coconuts aus dem Garten von Don. Von unserem schattigen Plätzchen direkt unter den Palmen beobachten wir Eisvögel, Streifenhörnchen und werden wiederholt von den inzwischen lieb gewonnenen Straßenhunden besucht. Life is getting easy…
muk
20. August 2016 — 18:52
NOICE!
armin
20. August 2016 — 19:52
Verrry naiss! Enjoy!
PS: Wie beschreibe ich den Rucksack ohne hülle?
Auf norwegisch oder englisch.
🙂
Marita Lindner
21. August 2016 — 0:10
Hallo Ihr zwei Ausreisser!
Gerade habe ich mal wieder viele der Reiseberichte von euch gelesen, manche hatte ich noch gar nicht erwischt. Oder schon vergessen? Gut, dass Clara so viel schreibt, sonst könntet ihr später sagen: da war doch mal was, aber ich weiß es nicht mehr.Wäre schade, wenn dievielen Erlebnisse in Vergessenheit geraten würden. Niemand kann euch das Erlebte wegnehmen. Ich sehe euch schon alt und ergraut auf einer kleinen Bank vor einem kleinen Häuschen sitzen: weißt du
noch… ja damals -und die Fotos anschauen, ach, könnte ich doch noch mal einen zappelnden Engerling oder einen niedlichen Skorpion verspeisen.-
Ich meinerseits lebe zur Zeit vn Almased- sehr abwechslungsreich (:-).
Ich bete auch für und um den Rucksack. Gott weiß doch, wo er steckt, da könnte Er doch mal …..na ja, nur Er kennt seinen Plan.
Pfüa Good, Omi.
Oma Berlin
21. August 2016 — 12:47
Hallo Ihr Badenden und Surfenden in der Vitamin-Sea! Ganz schön clever von Eurem neuen Freund Sahin, Euch schon im Bus zum Surfen zu lotsen… so lasst dann eine schöne sportive Urlaubszeit beginnen, natürlich unbedingt mit einem Sonnenschutz und hohem LSF und abends mit einem guten Essen. Ihr habt es Euch verdient. Liebe Clara, Deine Erlebnisberichte bzw. -texte sind nach wie vor sehr anschaulich und fördern die Imagination des Lesers… ich besuche Euch sehr gerne auf Eurem Blog und bin immer sehr gespannt, wie es weitergeht …… Sicher werdet Ihr auch andere Surf-Strände kennen lernen – aber unterschätzt nicht die Schwierigkeitsgrade. Wünsche Euch schöne sanfte Wellen! Liebe Grüße Oma Berlin
Marita Lindner
26. August 2016 — 10:04
Guten Morgen an die Reisezwerge!
Das mit dem „Vergessenen Dorf“ war für mich das allerspannendste der ganzen Reise. Toll, was Ihr entdeckt und erlebt. Ich wünsche Euch noch viele schöne Erlebnisse und Überraschungen unter SEINEM Schutz. Eure Omi-Solln(:-)
Marita Lindner
26. August 2016 — 10:05
Heute ich Esthers 20. Geburtstag, das als P.S. Omi
Janette
28. August 2016 — 19:58
So unglaublich beeindruckende Fotos von einer unbeschreiblich schönen Landschaft. Es freut mich sehr, zu lesen, das ihr das Surfen genießen könnt. Bei der Landschaft bestimmt extrem faszinierend und ausfüllend.
Gott segne und beschütze euch zu jeder Zeit.
Liebste Grüße