Wieder mal ein eher philosophisch angehauchter Text, als ein Reisebericht. Zunächst, wie komme ich auf diese Parole. Eigentlich hat alles ganz harmlos angefangen. Ein gewöhnlicher Dienstag Morgen, Sonnenschein, Wärme, Vogelgezwitscher. Eine gut durchgeschlafene Nacht und ein leckeres Frühstück. Gespräche über aktuelle Ereignisse und Geschehnisse. Und da nahm es seinen Lauf. Wir kamen auf das Thema schlechte Nachrichten und wie man mit diesen Themen umgeht. Ob man sich jede Meldung zu Herzen nimmt, die Hetze gegen bestimmte Gruppen teilt oder ob man seine Augen verschließt, es gar nicht so genau wissen will. Früher, so erklärte ich Dave, habe ich meine Augen auch ganz fest verschlossen, wollte nur in meiner eigenen kleinen Blase leben. Das Leben um mich herum genießen und nichts von dem Schmerz der Welt wissen. Das geht auch solange gut, bis etwas schreckliches in nächster Nähe passiert und du gezwungen bist dich damit auseinander zu setzen. In meinem Fall das Leid und die Geschichten der psychisch kranken Menschen in meiner Arbeit. Später die Armut in anderen Ländern. Ich beschloss für mich ganz persönlich, dass ich nicht weiter wegschauen kann. Dass ich dieses Ausblenden nicht mehr hinnehmen kann. Über diesen Punkt also, kamen wir zum Thema Familie und was die Aufgaben einer Familie sind. Während Dave es wertschätzt was eine Mutter für ihre Kinder tut, wie sie ihre Zeit hineinsteckt und versucht sie nach besten Wissen und Gewissen auszubilden, so betrachte ich das Thema weitaus nüchterner. Für mich sollte jeder, besteht die Familie aus zwei Personen oder aus zehn, über die Grenze seines Kreises hinaus sehen. Etwas Gutes für andere tun, und sei es noch so klein. Für Dave ist jedoch die Werte Vermittlung an die Heranwachsenden und der Zusammenhalt in der Familie zunächst das wichtigste. Womit wir direkt beim nächsten Punkt angelangt sind: den Sinn und Zweck eines neuen Menschen Lebens. Sehr zum Schrecken von Dave, wie auch wahrscheinlich zu eurem, betrachte ich das Thema Kinder bekommen mehr als eine Art egoistische Sache, als als einen Dienst an die Menschheit. Wenn ich mich entscheide ein Kind zu bekommen, dann ist es meist der Wunsch nach etwas eigenem. Meine Gene weiterzugeben, meine Familie zu vergrößern. In schlechten Fällen auch der Versuch eine Ehe zu retten oder etwas zu erstellen was einen braucht und im besten Falle Liebe zurückgibt. Dave ist der Überzeugung, wie viel mehr eine Mutter gutes tut, wenn sie beispielsweise drei Menschen heranzieht, mit guten Werten und Gewissen, als wenn sie nur selbst arbeiten geht. Und schon geraten wir aneinander und nähern uns dem Kern des Problems. Während Dave die Menschheit als etwas Neutrales bis positives sieht, so sehe ich sie als völlig überflüssig an, womit für mich jedes neue Menschenleben nur dem eigenen Zweck dient und somit nicht notwendig ist. Während wir diskutieren, bricht wie schon so oft, das altbekannte Gefühl der Sinnlosigkeit allen Seins über mich hinein. Für mich ist es völlig klar, dass die Erde ohne Menschen ein so viel schönerer und besserer Ort wäre und wenn ich die Möglichkeit hätte alle Menschen, eingeschlossen mich, mit einem mal verschwinden zu lassen, ich diese sofort ergreifen würde. Dave ist nun fassungslos und ich am tiefsten Punkt meiner Gefühle angekommen. Wie schon so oft stelle ich mir die Frage: Warum hat Gott den Mensch überhaupt erschaffen? Wozu? Damit er Menschen hat, die sich aus freiem Herzen entscheiden ihn zu lieben? Ist das ganze ein Projekt, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt, aber nett und unterhaltsam anzusehen ist? Dave fragt mich warum ich überhaupt an Gott glaube, wenn ich der Meinung bin dass die gesamte Menschheit sinnlos ist und ich mir wünsche dass alle sterben. „Weil der Glaube an einen größeren Plan, der einzige Halm ist, der mich vor dem Ertrinken in all dem Schmerz bewahrt.“, weine ich ihn klagend an. Und obwohl ich auf der einen Seite ganz normal bin, mich über Geschenke, die Schönheit der Natur und die Möglichkeiten eines Lebens freue, so will ich mich auf der anderen Seite an nichts beteiligen. Schäme mich geradezu der Rasse ‚Mensch’ anzugehören und empfinde alles, als Gesamtes betrachtet, zutiefst sinnlos. Ich bin am Boden angelangt, wütend über die Begrenzung meines kleinen Verstandes, die Blindheit der Menschen, die Habgier und den Konsum nach nichtigen Sachen, das Ausnutzen der gesamten restlichen Kreaturen unseres Planeten und den Stolz sich als die Krone der Schöpfung zu betrachten. Dave gibt sein bestes mir mit logischen Argumenten zu helfen, versucht auf seine liebevolle Art mir zu helfen und doch dringt kaum etwas durch meinen Gedankenwust hindurch. Ich renne raus, setze mich ins Gras, weine hemmungslos und blicke in die treuen Augen unserer zwei Hunde. Sie sitzen einfach nur da, stupsen mich an und lecken mir übers Gesicht. Auf ihre ganz eigene, reine Art und Weise trösten sie mich ohne nur ein einziges Wort zu sagen. Wieder einmal bin ich also an dem Punkt angelangt, an dem ich am liebsten aus dem Leben scheiden möchte und keinen einzigen Hoffnungsschimmer mehr sehe. Eingeklemmt, sitzend zwischen Polly und Scooby beruhige ich mich langsam und beginne wieder nachzudenken. Habe ich nicht heute morgen noch Gott um mehr Möglichkeiten gebeten mein Herz in Demut und Sanftmut üben zu lassen? Und ist es nicht der Anfang allem, sich in Demut vor Gott selbst zu üben? Wie klein ist mein Verstand? Kann ich es mir anmaßen über Gott zu richten und ihn zu verurteilen, er habe etwas völlig Sinnloses erschaffen? Weiß ich denn in meinen kurzen, vorausichtlich 80 Jahren Lebensspanne mehr über Anfang und Ende der Zeit als der Schöpfer selbst? Bin ich nicht eher wie ein drei jähriges Kind, dass nicht versteht warum der Herd heiß ist, und dass es sogar Sinn macht, weil man somit auf ihm kochen kann, wie Dave es ausdrückte? Und weiter noch, ist wirklich der Mensch die Wurzel allen Übels? Oder ist es das Böse, dass nur die intelligenteste Spezies auf dem Planeten nutzt um alles zu zerstören? Habe ich in diesem Moment vielleicht das erste mal den Sinn unseres Glaubens erfasst? Nämlich, dass es nicht ein Kampf gegen die Menschen ist, die übles tun, sondern ein Kampf gegen das Böse, dass uns alle Tag für Tag verleiten will? Und so hat es mein Verstand begriffen, doch ist es noch ein langer Weg bis diese Wahrheit auch in mein Herz einzieht und ich wirklich begreife das einzig und allein, das Böse, die Wurzel allen Übels ist. Und dass es an uns ist, Menschen die so verzweifelt und wütend sind wie ich, die Wahrheit zu erzählen, ihnen zu zeigen, dass nicht sie selbst der Grund sind, sondern ein Werkzeug, dass Gutes oder Schlechtes bewirkt, und das Teil eines riesigen Baukastens ist, mit dem Ziel einen ewigen, gerechten Bauplan zu verwirklichen, den wir jetzt, mit unserem kleinen, begrenzten Verstand, noch nicht verstehen können.
Nicola
21. Dezember 2016 — 9:13
Ich bin kein Spezialist in Sachen frühe Erdgeschichte, aber sooooo toll war es, glaube ich, nicht auf unserem Planeten, bevor wir auftauchten! Und WIE grausam die Natur ist kann man in vielen Filmen und mit eigenen Augen sehen – ein einziges Fressen und Gefressenwerden und teils schreckliche Methoden der Fortpflanzung ( Maden fressen das Wirtstier langsam und qualvoll auf …) usw usf.Daran ist der Mensch nun echt nicht schuld!
So, jetzt setz schnell wieder die rosa Brille auf und genieße das tolle Land, den schnuckeligen Dave, die Hunde, Deine Gesundheit und lade Dir nicht das ganze Übel der Welt auf Deine hübschen Schultern!!! Sei fest gedrückt 🤗❤
Heinz und Nele
21. Dezember 2016 — 10:48
Hallo Ihr Zweibeiden,
von wegen „philosophisch angehaucht“ – Deine Fragen, liebe Clara, gehen mitten hinein und rühren an den Grund unserer Existenz.
Das kann man so einfach nicht wegschieben und schon gar nicht wegschreiben.
Das ist wichtig für Dich und jeden von uns. Das, was sich da unser eigenes Herz zusammenreimt muss sich ständig einer Prüfung unterziehen. Durch Dein obenstehendes Outing wissen wir nun, dass auch Dein kleines Herzlein sehr kreativ darin ist sich eine eigene Weltgeschichte zu erdenken. Das verdient es auf jeden Fall geklärt zu werden.
Also: mehr Klarheit muss her! Nur wie kriegt man die?
1. durch Auseinandersetzung mit anderen ernstzunehmenden Menschen (das macht ihr ja schon)
2. durch nachlesen, was der Schöpfer selbst zu dem Thema uns wissen lässt (Ihr lest ja Bibel)
3. durch reden mit Jesus (das macht ihr auch)
Also seid ihr auf gutem Wege.
Und: Krise ist ein äußerst produktiver Zustand.
Dazu für mich ungeheuer hilfreich und wichtig: Gottes zeitgenössische Hinweise und Hilfestellungen, zum Beispiel durch die Weisheit vom Armin oder meiner Frau, bzw. das was uns Jesus in Prophetien und Visionen gibt. Ich schätze sehr die Visionen, die er Rick Joyner anvertraut hat. Nicht alles davon, aber durch vieles darin. Durch dies alles zusammen wird mein Herzens- und der allgemeine Erdennebel klarer. Im Übrigen bin ich wie Nicola dankbar, dass ich nicht in der Nahrungskette innerhalb der Tierwelt leben muss… Und wir lernen gerade, dass Essen auch sehr gut ohne Fleischkonsum geht… Immer mehr Menschen merken das. Es besteht also ein klein wenig Hoffnung auch für Adams und Evas Nachkommen.
David & Clara
25. Dezember 2016 — 3:30
Hallo Heinz und Nele,
danke für euren tiefgründigen und auch hilfreichen Kommentar. Es ist wirklich schön zu wissen, dass es dort draußen Menschen gibt, die sich für meine kleinen Sorgen und Probleme interessieren und mich auch noch mit Liebe auffangen!
Nicola
21. Dezember 2016 — 17:00
Ich bewundere die Tiefe Eurer Gedanken und überlege, ob ich zu oberflächlich bin.
Aber wahrscheinlich verfolge ich nur einen anderen Ansatz. Im Laufe meiner 50+ Jahre habe ich immer wieder festgestellt, dass innerliches Zerfleischen sehr selten zu einem glücklichen Leben führt. Um meine Philosophie zu verdeutlichen, fällt mir folgendes ein:
Scoobi hatte schon öfters Wunden, die nicht heilen wollten; einerseits soll es gut sein, wenn einem Tier erlaubt wird, Verletzungen zu lecken und so zu säubern. Wenn man das aber ab einem gewissen, frühen Stadium nicht unterbindet, heilt die Wunde nie, weil sie eben immer wieder wundgeleckt wird!
Also sollte man ein Pflaster oder einen Verband drauf tun und ab und zu vielleicht eine Salbe oder Heilerde, aber sie nicht ständig bis ins tiefe Fleisch wieder aufreißen! Es bleibt halt eine Narbe zurück.
Ich denke, wir tragen alle solche Narben davon, that is part of growing up.
Mir sind die Gefühle und Sorgen, die Dich umtreiben, alles andere als fremd, Clara, und ich will sie nicht verniedlichen. Ganz im Gegenteil.
Du verdienst es, glücklich zu sein, and that`s it!!!
David & Clara
25. Dezember 2016 — 3:32
Liebe Nicola,
danke für die Erweiterung deines Kommentars, und dein Einfühlungsvermögen. Dein Vergleich ist recht gut und ich denke auch, dass du mit deiner Erfahrung einfach schon bessere Möglichkeiten gefunden hast damit umzugehen als ich. Ich danke dir auf jeden Fall für deine virtuelle Umarmung und auch du hast es verdient ganz ganz glücklich zu werden! 🙂
Joe
21. Dezember 2016 — 19:17
Guten Abend, ihr beiden,
schwere Kost so kurz vor Weihnachten 🙂 Passt aber gut in die Zeit, in der man mehr nachdenken soll, als sonst im Jahr.
Ich finde, dass der Mensch zur Erde dazu gehört, denn sonst hätte Gott ihn nicht auf die Erde gegeben oder gleich auf einen anderen Planeten gesetzt.
Und was der Mensch auf der Erde so macht – Gutes wie Böses – steht allein in seiner Verantwortung. Dafür muss er sofort, später oder am jüngsten Tag einstehen. Traurig nur, dass in der Regel Unschuldige , ob andere Menschen oder Tiere mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen werden. Da werde ich wohl nie verstehen.
Die Erde würde auch ohne Menschen auskommen und überleben. Mittlerweile zeichent sich aber ab, dass die Erde wegen der Menschen nicht überleben wird – es sei denn, Gott wendet dies ab. Aber warum sollte er. Er hat uns vorher die Einsicht in die Folgen unseres Handelns gegeben. Und hier greift das Obengesagte: Der Mensch wird für sein Handeln zur Verantwortung gezogen. Das kennen wir von vielen Beispielen aus der Bibel. Aber dort lesen wir auch von Vergebung.
Bleibt uns wie immer nur eines: Unsere Hoffnung auf Gott setzen! Aber jeder ist in seinem Umfeld zum verantwortungsvollen Handeln aufgefordert. Ausreden gelten nicht.
In diesem Sinne liebe Grüße an das andere Ende der Welt.
David & Clara
25. Dezember 2016 — 3:36
Hallo Jörg,
auch in deinem Kommentar steckt viel wahres drin und ich danke dir für deine Anteilnahme. Verstehen tue ich es ja, doch ist es mit den Gefühlen oft nicht so einfach! Ganz viele Grüße zurück und inzwischen bin ich ja auch schon wieder etwas hoffnungsvoller 🙂
Armin Held
23. Dezember 2016 — 15:15
HOFFNUNG !!!
Liebe Clara,
danke für deine offenen und anregenden Worte!
Du schreibst:
„Wieder einmal bin ich also an dem Punkt angelangt,
an dem ich am liebsten aus dem Leben scheiden möchte
und keinen einzigen Hoffnungsschimmer mehr sehe.“
Dieser Satz bringt es auf den Punkt:
Hoffnungslosigkeit ist die Wurzel des Problems.
Und die ausgewachsene Frucht davon ist Todessehnsucht.
Jemand hat mal gesagt:
Man kann drei Wochen ohne Essen leben, drei Tage ohne Trinken,
drei Minuten ohne Luft – aber keine Sekunde ohne Hoffnung!
Da steckt viel Wahrheit drin, finde ich.
Es wäre natürlich sehr interessant, herauszufinden, warum du dich
1. so plötzlich
2. so heftig und
3. so (relativ) häufig
in diesem finsteren Loch wiederfindest,
aber noch interessanter und wichtiger finde ich, wie du
1. wieder rauskommst (das bist du ja, Gott sei Dank), und, noch besser,
2. gar nicht mehr reinfällst.
Was ist HOFFNUNG?
Die feste Erwartung, dass das ENDE einer Sache gut sein wird.
Die Bibel gebraucht es nicht wie wir: „Ich hoffe, morgen wird schönes Wetter!“, also im Sinne eines Wunsches oder einer unsicheren Möglichkeit.
(Obwohl selbst eine schwache Hoffnung noch stärker sein kann als Verzweiflung und Tod.)
In der Bibel ist HOFFNUNG eine zuversichtliche Erwartung,
die auf einer starken, felsenfesten Sicherheit beruht.
Eine Situation kann für uns hoffnungslos aussehen,
während in Wirklichkeit die (Er-) Lösung (oder ER-Lösung) vor der Tür steht!
Stell dir die Menschen in Deutschland kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieges vor: Sah die Lage nicht hoffnungslos aus?
Überall waren die deutschen Truppen auf dem Rückzug, die ‚Feinde‘ auf dem Vormarsch, deutsche Städte wurden bombardiert, gleichzeitig entwickelte Deutschlands gefährlichster Gegner eine Massenvernichtungswaffe, die sogar tatsächlich zwei Mal mit schrecklicher Wirkung in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt wurde.
Und wie ging es weiter?
Deutschland wurde ‚befreit‘, wieder aufgebaut, erlebte das ‚Wirtschaftswunder‘ und den wahrscheinlich längsten Frieden und größten Wohlstand seiner Geschichte!
Andererseits, wer oder was gibt uns die Gewissheit, dass unser Leben
oder die Geschichte der Menschheit oder der Erde gut ausgehen wird?
Die logische Antwort ist ganz einfach:
Das kann nur jemand tun, der die Zukunft kennt,
einschließlich dem, was nach unserem Tod geschieht.
Und deshalb gibt es keine wirkliche, unerschütterliche Hoffnung,
außer der, die auf dem Glauben an Gott beruht.
Denn wenn es irgend jemanden gibt, der die Zukunft kennt,
dann ist das Gott.
Echte HOFFNUNG kann nur auf GLAUBEN beruhen!
Hebräer 11:1 (wörtlich)
Es ist aber der GLAUBE die Grundlage dessen, was man HOFFT –
der Beweis von Dingen, die man nicht sehen kann.
Jeder Glaube beruht also auf einem Beweis,
dem Beweis von der Existenz von Dingen, die man nicht sehen kann
(z.B. weil sie für uns unsichtbar sind oder noch in der Zukunft liegen).
Und auf dieser festen Überzeugung beruht wiederum unsere Hoffnung.
Ganz praktisch gesehen:
Warum arbeiten Millionen von Deutschen?
Richtig: Aus Glauben!
Sie glauben nämlich daran, dass sie nach einem Monat der Mühsal
ihren Lohn überwiesen bekommen.
Sie sind davon (meist aus Erfahrung oder aufgrund von Verträgen)
total überzeugt, und auf diesem Glauben beruht ihre Hoffnung,
ihre feste Erwartung, für ihre Mühe belohnt zu werden –
und das wiederum gibt ihnen Kraft, durch zu halten.
(Und meistens geschieht ihnen auch nach ihrem Glauben.)
Tja, und was sagt Gott über dein Leben voraus?
Und was über die Zukunft der Welt?
Ich fange mit dem einfacheren an:
Die Erde kommt in die Geburtswehen (Matthäus 24),
das ist die Übergangszeit, in der dieses Zeitalter,
das unter der Herrschaft Satans steht (2.Korinther 4:4, Gott dieser Weltzeit),
unter heftigen Kämpfen zwischen Licht und Finsternis zu Ende geht.
Dann beginnt das Reich Gottes, mit einer Probezeit von 1000 Jahren,
und dann folgenden unvorstellbar langen Zeitaltern,
in denen es keine Schmerzen, kein Leid und keinen Tod mehr gibt.
Die Erde wird unbeschreiblich schön sein, erfüllt von Leben und Herrlichkeit –
vergleiche die letzten beiden Kapitel der Bibel, Offenbarung 21 und 22.
Auch wenn jetzt die Umwelt bedroht und zerstört wird,
die Erde wird sich nicht nur weiter drehen, sie wird leben, mehr denn je!
Stimmt, Jesus selber sagt, dass es noch so krass werden wird auf Erden,
dass eigentlich kein Mensch überleben würde.
Aber Gott wird einschreiten und das verhindern! Matthäus 24:22
Noch spannender wird die Sache mit deinem Leben.
Eines kann dir hier jeder sicher vorhersagen:
In diesem Körper wirst du nicht ewig leben!
(Das weiß auch jeder Hellseher, der deine Handlinien liest,
denn selbst die längste Lebenslinie endet!)
Die entscheidende Frage ist: Was kommt danach?
Nun, Gott weiß es, weil ER da Regie führt,
und ER hat es uns auch gesagt:
Jeder Mensch wird Rechenschaft ablegen, für alles,
was er gesagt und getan hat.
Hebräer 9:27; Matthäus 12:36; 2.Korinther 5:10
Und dementsprechend wird ihm vergolten werden.
(Drei Dinge muss jeder Mensch, ob er will oder nicht,
da wird keiner gefragt:
Jeder wird – geboren – sterben – auferstehen.)
Alles ist gespeichert, wahrscheinlich sogar doppelt:
Einmal auf unserer eigenen ‚Festplatte‘,
und natürlich auf der Sicherungskopie bei Gott.
Demnach liegt es an uns, wie unsere langfristige Zukunft aussieht.
Die gute Nachricht dabei:
Gott hat uns Hilfe angeboten, damit wir unser Leben so leben können,
dass am Ende alles gut wird.
Der Schlüssel: Lass dir helfen von Gott, ja, bitte ihn darum.
Lass dich verändern. In welche Richtung?
Liebe!
1.Korinther 13:4-8,13. Galater 5:22,23
Wie sieht dann deine Zukunft aus?
Ein neuer, den Engeln gleicher Körper, ohne Schmerzen und Alterung,
dafür mit ungeahnten Fähigkeiten und Möglichkeiten.
Eine Hochzeitsfeier zur Begrüßung im Himmel,
nie endende Freundschaft mit unzählbaren Menschen aller Zeitalter,
verantwortungsvolle Aufgaben in den unvorstellbaren Weiten der sichtbaren und unsichtbaren Welten,
in einer Schöpfung, die erlöst ist von ihrem gefallenen Zustand.
Ein Leben als Duz-Freund des größten VIP aller Zeiten,
des Schöpfers aller vergangenen und zukünftigen Welten,
also eine wahrlich kreative Zukunft, die nie endende Überraschungen für dich und all deine Geliebten und Freunde bereit hält.
(Quelle: Neues Testament, bitte ganz lesen.)
Soviel zum Thema HOFFNUNG.
Du hast am Ende deines letzten Beitrages ja selber sehr schön einige Dinge genannt (wenn auch – noch – in Frageform), die genau das bedeuten.
Ich freue mich auch sehr über David, der dich hier super unterstützt!!!
Ich hätte dann noch zwei Themen:
1. Die Wurzel alles Bösen – der Mensch?
2. Was ist unsere persönliche Verantwortung / Aufgabe?
Würde es dich interessieren?
Alle Liebe!
David & Clara
25. Dezember 2016 — 3:36
Lieber Armin
auch hier möchte ich noch einmal danke sagen für deinen langen und sehr informativen Kommentar.. 🙂
Marita Lindner
23. Dezember 2016 — 21:47
Liebes Schneewittchen! Ich schreibe Dir Epheser 6 ab Vers 10: werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt. Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut,, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die (geistigen) Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. (Du weißt, dass , wie Satan aus dem Himmel fiel, ein Drittel der gesamten Engel ihm gefolgt ist, dies sind die Mächte der Bosheit). Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes , damit ihr an dem Tag widerstehen, und
wenn ihr alles ausgrichtet habt, stehen (bleiben) könnt. So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft (zur Verkündigung) des Eangeliums des Friedens. Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort.
Die Lenden stehen für die Taten,
der Brustpanzer für die Gefühle
die Füße für den Dienst
der Schild für den Leib
der Helm des Heils für die Gedanken
das Schwert ist Gottes Wort.
So hat Jesus die Angriffe Satans in der Wüste allein mit Gottes Wort abgewehrt. Das ist ein gutes Vorbild für uns.
Wie Jesus sagt, ist Satan der Fürst dieser Welt (da kann man später Gott fragen, warum das so ist). „Das Böse“ sind also diese Finsternismächte, die uns umgeben, und die uns zum Kampf herausfordern. Man findet eigentlich auf alle Fragen eine Antwort in Gottes Wort.
Als ich anfing, die Bibel zu lesen, hatte ich oft Fragen. Ich habe einfach weiter gelesen und nach ein paar Tagen oder auch schon nach kürzerer Zeit staunte ich: ach schau mal an, da steht ja die Antwort! Der springende Punkt ist: man muß glauben, dass Gottes Wort die Wahrheit ist. Wer das verneint, ist kein Christ, denn :“ Mein Wort ist Wahrheit“ und Gott kann nicht lügen.
2.Tim.3,16: Alle Schrift ist von Gott eingegeben…
Lies auch 1.Kor.15, 20bis 28. Also ist zum Schluss Gott alles in allem und alles Böse ist hinweg getan.
Dazu sagt Petrus: 2.Petrus 3,13: Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Das ist doch sehr tröstlich und das möge eine ganz eigene Weihnachtsbotschaft für Dich sein.
Also ein gesegnetes Weihnachtsfest für Euch beide wünscht Euch Eure Omi.
David & Clara
25. Dezember 2016 — 3:37
Liebe Omi,
so einen langen Kommentar habe ich von dir noch nie gelesen… doch das kann ihm an Mut und Schönheit nichts abgewinnen. Die Bibelstelle passt wirklich ganz hervorragend und ich danke dir für diese lieben Zeilen. Sie haben mir sehr geholfen!!
Oma Berlin
25. Dezember 2016 — 16:07
Liebe Clara————- ich kommentiere von Frankfurt/M. aus, und zwar wegen der ungeheuren Komplexität des Themas in einem kühnen Bogen zur praktischen Anwendung: Vorausschicken möchte ich, dass ich dem Kommentar von Joe am nächsten bin. Ich denke, dass die Wahrheit immer einfach ist. Meine Wahrheit ist (und ich kann nur von meiner Überzeugung ausgehen!), dass Gott die Liebe ist!!! Also
– lebe die Liebe
– genieße Dein Leben
– freue Dich an Deiner Gesundheit
– sei dankbar für Deine Reflexionsfähigkeit
– sei Dir Deiner Verantwortung im täglichen Leben bewußt
– handle in Deinem privaten Mikrokosmos danach
– sei weltoffen und verständnisvoll
– arbeite an sinnvollen Projekten mit
– danke Gott täglich für Deinen Reichtum
– höre nie auf zu lernen und Dich entsprechend Deinen Fähigkeiten
einzusetzen
– bitte Gott um das richtige Maß und Ziel
die Liste meiner Empfehlungen ist unvollständig. Aber sie rücken Dich
nach meinem Glauben in die Nähe seines Wohlgefallens, seines Schutzes
und seiner Unterstützung. Ein ausgefülltes Leben wäre eine schöne Anerkennung….. Du bist jung und fähig – Du hast die Chance und eigentlich keinen Grund zur Verzweiflung. Finde Deinen Weg, ist er nicht schon vorgezeichnet?
Viel Glück wünscht Oma Berlin
Armin Held
12. Januar 2017 — 18:36
Noch ein paar Gedanken zur Wurzel allen Übels auf dieser Erde.
Viele Christen meinen, Adam und Eva wären an allem schuld,
im weiteren Sinne also der Mensch. Doch das ist nicht biblisch,
der Teufel sündigt von Anfang an! 1. Johannes 3:8
Er ist es der als Engel des Lichts die Menschen verführt! 2.Kor 11:3+14
Bereits im zweiten Vers der Bibel begegnet uns das ‚tohuwabohu‘,
was im Hebräischen nicht einen guten Rohzustand, sondern
eine Entleerung und Verwüstung aufgrund von Gottesferne bezeichnet.
(Ich habe das und vieles von dem, was ich hier sage, ausführlich
auf meiner homepage ‚gottesbibel.info unter ‚Glaube und Naturwissenschaft‘
in dem Buch ‚Schöpfung und Evolution‘ dargelegt.)
Oder wie Nicola so schön gesagt hat:
Mangel, Konkurrenzkampf, Leid und Tod gab es schon vor dem Menschen
in der Natur, und gibt es noch heute – unabhängig von ihm.
(Der Mensch ist hier insofern mitschuldig, als er die Erlösung der Welt
durch seinen Ungehorsam hinauszögert.)
Das Erdszenario, das die Bibel von Anfang an beschreibt,
lässt sich also ungefähr so zusammenfassen:
Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde, also Sternenhimmel und Erde,
vielleicht sind auch die unsichtbaren Welten (Himmel) mit eingeschlossen.
Dann kam es auf der Erde zu einem Tohuwabohu, für das als Ursache
der Mensch nicht in Frage kommt, sondern letztlich nur Satan.
Der war vor seinem Fall mehr als ein Engel, ein schirmender Cherub,
der aufgrund von Stolz gegen Gott rebellierte, sündigte und fiel.
Jesaja 14 und Hesekiel 28
Doch Gottes Geist gab die Erde nicht auf, sondern in Form seines Geistes
(hebr. ruach = Geist oder Wind, ein Bild für unsichtbare Mächte,
die an ihren Wirkungen in der Welt zu erkennen sind)
‚brütete‘ Gott über den Wasser, förderte dort also Leben.
Von da an findet also alles in einer gefallenen Welt statt, deren Herrscher
der gefallene Satan ist, wo Gott aber durch seinen Geist und sein Wort wirkt:
„Und Gott sprach …“
Und zielgerichtet wirkt Gott auf ein Drittes hin:
Am sechsten Tag wird die Menschheit erschaffen, im Bilde Gottes,
also mit Geist und fähig, Gottes Wort aufzunehmen und weiterzugeben.
Und sie hat den Auftrag, im Bilde Gottes zu herrschen, also die Herrschaft
der Finsternis zu brechen und das Reich Gottes aufzurichten.
Der Mensch ist also, wenn es nach Gott geht,
die fleischgewordene Lösung für die gefallene Welt!
Darum wird er auch so angegriffen von dem Fürsten dieser Welt,
weil er weiß, dass die Menschen, die Gott ähnlich werden im Charakter,
dazu berufen sind, die Herrschaft über die Bereiche zu bekommen,
die bis dahin der Feind und seine Engel dominieren.
Und damit noch einmal zurück zum Thema Wurzel:
Es gibt zwei Wurzeln in der Welt, auf denen Menschenleben stehen können –
das Wort Gottes und sein Geist (siehe Genesis 1:1-3),
oder die Lügen des Widersachers und seiner Finsternis.
Dementsprechend sind auch die Früchte und die Folgen:
Während die Menschen Gottes Licht und Liebe verbreiten,
zerstören und vernichten die Menschen der Finsternis sich und ihr Umfeld.
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! Matthäus 7:16,20
Nicht ‚der Mensch‘ ist also die Wurzel allen Übels,
sondern der Stolz, die Sünde, die Lüge, der Tod, die alte Schlange.
Wer sich ihrem Einfluss öffnet, wird Teil des Problems und seiner Folgen,
wer sich Gott öffnet, wird Teil der Lösung und des Sieges.
Das Ergebnis des Kampfes steht bereits fest,
es liegt an uns, zu entscheiden, auf welcher Seite wir am Ende stehen!
Extrem hilfreich finde ich in diesem Zusammenhang ein Gleichnis,
das Jesus in Bezug auf die Welt und das Ende dieses Zeitalters gebraucht:
Matthäus 13:24ff Das Gleichnis vom Unkraut des Ackers
Es vermittelt einen sehr hoffnungvollen Blick auf die Endzeit,
die nicht in Untergang und Verderben endet, sondern als Ernte!
Viele Menschen, die Gott angehören, sind die wunderbare Ernte,
die in Ewigkeit bestehen und Unvorstellbares genießen wird.
Leider sät auch der Feind sein Unkraut dazwischen,
übrigens nicht Brennesseln oder Disteln, die ja gleich zu erkennen wären,
sondern ‚Lolch‘, das ist ein wilder Weizen, der dem echten Weizen
zum Verwechseln ähnelt, jedoch keine Fruchtkörner hat –
darum ist er erst ziemlich spät zu unterscheiden – eben an der Frucht!
Auch hier ist also die ‚Wurzel‘ der Feind, der ein falsches Evangelium sät,
man könnte sagen: Christentum ohne Christus –
all die guten Aussagen, Gebote und Regeln –
aber ohne eine persönliche Beziehung zu dem lebendigen Gott.
Der ‚Endgegner‘ wird also kein Atheismus oder eine Götzenreligion sein,
sondern ein dem Christentum extrem ähnlicher Humanismus,
der aber am Ende (ähnlich wie bei Hitler, aber auch Stalin, Mao usw.),
in offene Menschenverehrung (‚Heil H…!‘) ausartet.
Noch ein Schlussgedanke:
Zwar werden vom Himmel aus die Menschen unterschieden
in solche, die leuchten wie die Himmelslichter, die Gott angehören,
und solche, die gegen Gott leben und zerstreuen, statt zu sammeln,
also Finsternis.
Doch Satan und Gott haben zu allen die gleiche Einstellung:
Satan hasst alle. Gott liebt alle.
Darum: Jesus for President!
_______________________________
Johannes 8:44 und 1.Johannes 3:8-10
2.Korinther 4:4 und Epheser 2:2
Und last not least: Römer 8:19-21
Armin Held
13. Januar 2017 — 16:36
Liebe Clara, nun noch zu der Frage: Was ist unsere Verantwortung?
Nicola hat diesen wichtigen Punkt sehr nett angesprochen:
‚Lade dir nicht das ganze Übel der Welt auf deine hübschen Schultern‘.
Wann immer man sein Leben noch in der Perspektive der Gott-losigkeit lebt
(was wir wohl alle, trotz unseres Glaubens, immer wieder tun),
fühlt man sich automatisch als das Zentrum der Welt.
(Klar ist der eigene Körper Mittelpunkt des Koordinatensystems, was sonst? Schließlich schauen wir ja aus unserem Kopf heraus!)
Und dann fühlt man sich irgendwie automatisch auch für alle Probleme, die man wahrnimmt, irgendwie verantwortlich oder zuständig.
Vielleicht trifft das auch nicht für alle Menschen zu, manche halten womöglich ihre Umwelt, ihre Eltern, den Staat, die Gesellschaft oder so für alles verantwortlich.
(Könnte kurzfristig bequemer sein, geht aber mittel- bis langfristig auch mächtig daneben und verursacht jede Menge Probleme.)
Aber wenn wir versuchen, uns an der vernünftigen Wahrheit zu orientieren, dann müssen wir zugeben, dass Gott zuständig ist.
Er hat diese Welt erschaffen, er wusste in seiner Allwissenheit, was daraus werden würde, er ist in seiner Allgegenwart da, um überall zu handeln, er hat die Allmacht, das zu tun, was gut ist in seinen Augen.
(Allmacht heißt übrigen nicht, ALLES tun zu können, denn Gott kann nicht lügen oder irgendwelche Dinge tun, die seinem Wesen widersprechen.
Titus 1:2, 2.Timotheus 2:13
Allmacht heißt, das tun zu können, was man tun will. In diesem Sinne war Jesus auch als Baby allmächtig – er WOLLTE zu dieser Zeit weiter nichts sein und können als ein Baby!)
Aaalso, wenn Gott für die Welt zuständig ist, dann muss ich nicht für jedes Problem eine Lösung suchen oder mich womöglich schlecht fühlen, weil ich keine habe, weder praktisch noch theoretisch.
Meine Rolle oder Aufgabe besteht eigentlich ’nur‘ darin, von Gott zu empfangen, was meine Verantwortung ist.
Hier liegt eine Gefahr in der menschlichen Natur, die allgemein dazu zu neigen scheint, nach oben oder unten von Gottes Vorgaben abzuweichen.
Manche lehnen Teile der Verantwortung ab, die Gott ihnen gibt (worunter ihr Verantwortungsbereich samt darin befindlichen Geschöpfen und Menschen unweigerlich zu leiden hat), andere maßen sich mehr an, als ihnen zusteht und machen damit unweigerlich auch andere oder sich selber fertig durch Überforderung.
Sich selber zuviel zuzumuten ist auch eine Form von Stolz: Nicht Gott entscheidet und bemisst, wie viel ich verkraften oder schaffen kann, sondern mein eigenes Ermessen.
Ein Schlüssel ist für mich folgende Aussage von Jesus:
„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen!
Und ich werde euch Ruhe geben.
Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir!
Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig,
und «ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen »;
denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Matthäus 11:28-30
Bemerkenswerter Weise sagt Jesus im Satz davor:
„Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater!“
ER ist zuständig für ALLES,
wir sind zuständig für das Joch und die Last, die er uns gibt –
es sei denn, wir wählen uns beides selber aus.
Und aus eigener Erfahrung tendiere ich dahin zu sagen,
dass wir auch als Kinder Gottes noch oft eigenmächtig entscheiden,
was wir für richtig und wichtig halten – und uns damit übernehmen
und zugleich andere überfordern,
denn wo wir falsche Lasten tragen, fehlt uns Kraft für die Aufgaben,
die Gott uns gegeben hat, und darunter leiden dann immer andere,
denen diese unsere Kraft sonst zugute gekommen wäre.
Ein kleines Beispiel von Petrus. Er sagte zu Jesus:
„Herr, wohin gehst du ? Jesus antwortete ihm:
Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen;
du wirst mir aber später folgen.
Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen?
Mein Leben will ich für dich lassen.
Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen?
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen,
bis du mich dreimal verleugnet hast.
Johanndes 13:36-38
Petrus wollte sich – in bester Absicht und Überzeugung! –
etwas anmaßen, und am Schluss ging es total daneben,
er schaffte es nicht einmal, eine Stunde mit Jesus zu beten!
Anstatt eine Hilfe und Ermutigung für Jesus zu sein,
was seine Berufung gewesen wäre, wurde er eine zusätzliche Last –
die Jesus Gott sei Dank auch noch liebevoll geschultert hat!!!
Du könntest jetzt einwenden:
Dann wäre es ja total leicht, wenn wir nur diese ‚leichte Last und das sanfte Joch“ tragen müssten! Das hört sich zwar kinderleicht an – aaaber, in der Praxis ist es nicht so einfach!
Ja, mir scheint, das ist eines der Hauptprobleme, an dem die Christenheit krankt, dass sie eben doch immer noch Leistungsreligion ist, und nicht ein Leben in Kindschaft.
Aber Jesus hat todernst versichert:
„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder,
werdet ihr das Reich Gottes nicht sehen!“ Matthäus 18:3
Nicht einmal sehen! Geschweige denn darin eingehen …
Die Grundlage, von der aus wir handeln dürfen, lautet:
„Es ist vollbracht!“ Johannes 19:30
Wir können in die (innere) Ruhe eingehen als solche, die glauben,
weil die Werke von Grundlegung der Welt an schon geschaffen sind.
Hebräer 4:3
„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken,
die Gott VORHER BEREITET, dass wir in ihnen wandeln sollen.“
Epheser 2:10
Jesus kümmerte sich während seines Erdenlebens zum Beispiel kaum um die Nöte anderer Länder oder von Menschen, die keine Israeliten waren.
Er wusste, was sein Auftrag von seinem Vater war,
und auch den Auftrag seiner Jünger umgrenzte er (zu der Zeit) ähnlich:
„Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen
des Hauses Israel!“
Matthäus 15:24
„… zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Gehet nicht auf einen Weg der Nationen, und gehet nicht in eine Stadt der Samariter;
gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Matthäus 10:5-6
Später dehnte sich die Sache dann weltweit aus, aber Jesus beschränkte sich auf das, was der Vater ihm vorgab:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise.“
Johannes 5:19
Über diese Sache sollte man eigentlich ein Buch schreiben,
denn wenn wir das verstehen und umsetzen, dann wird das Neue Testament wirklich wieder zu einem Evangelium, zu einer guten Nachricht.
Nur sehe ich es momentan nicht als meine Aufgabe
und mich auch noch zu weit davon entfernt, was mein Leben angeht.
Aber ich versuche dir, liebe Clara, einen Fingerzeig in die Richtung zu geben, in die wir alles uns bewegen müssen, dürfen, sollen, wollen :
Das sanfte Joch und die leichte Last zu tragen!